Ausbildungsberuf Maler/in und Lackierer/in

Der Malerberuf: Traditionsreiches Handwerk mit Zukunft


Auszubildender Pinsellackierung

Hast du gewusst, dass das Malerhandwerk zu den abwechslungsreichsten Berufszweigen im Baugewerbe gehört, weil es einem ständigen Wandel unterworfen ist?

Zum einen entwickeln sich durch den technischen Fortschritt immer wieder neue Baumaterialien und Arbeitstechniken und zum anderen ändern sich die Vorgaben zur Energieeinsparung von Gebäuden und zum Umweltschutz fortlaufend. Beide Entwicklungen betreffen das Malerhandwerk im besonderen Maße. Außerdem gleicht kein Gebäude und damit kein Auftrag dem anderen. Deshalb solltest Du als Maler oder Malerin nicht nur einen Pinsel in der Hand halten können, sondern auch bereit sein, Dich immer wieder neuen Herausforderungen zu stellen. Entsprechend vielfältig ist Dein Betätigungsfeld, wenn Du Dich für den Beruf des Malers und Lackierers entscheidest. Es reicht vom Entwickeln kreativer Gestaltungskonzepte über das Anbringen einer Fassadendämmung bis hin zum Erkennen und Beurteilen von Anstrichschäden. Auf den wechselnden Baustelle gehören unter anderem das Lackieren, Streichen, Spachteln und Tapezieren von Wänden und Decken zu Deinen Aufgaben. Aber auch der Kontakt mit dem Kunden oder Absprachen mit Deinen Handwerkskollegen sind wichtige Bestandteile des Arbeitsalltags. Die Ausbildung zum Maler und Lackierer ist für Dich dabei nur der erste Schritt. Danach stehen Dir unterschiedlichste Möglichkeiten offen, Dich beruflich weiterzuentwickeln.

Vom Azubi zum Meister: Ausbildungsweg und Perspektiven

Zwei Dinge sind für Dich in der Malerausbildung von Bedeutung: Fachwissen erwerben und Erfahrungen in der Praxis sammeln. Dementsprechend erfolgt die 3-jährige Lehre zum Maler und Lackierer als duale Ausbildung. Sie findet also sowohl im jeweiligen Ausbildungsbetrieb als auch in der Berufsschule statt. So kannst Du Dein theoretisches Wissen immer wieder praktisch vertiefen. Die Vergütung während der Ausbildung steigert sich von zur Zeit 550 Euro im ersten auf 690 Euro im letzten Lehrjahr. Eine Zwischenprüfung findet im Regelfall am Ende des zweiten Lehrjahres statt. Den Abschluss der Lehre stellt die Gesellenprüfung nach Beendigung des dritten Ausbildungsjahres dar.
Nach dem erfolgreichem Bestehen der Gesellenprüfung stehen Dir viele Wege offen. Der tariflich festgelegte Bruttoverdienst als Geselle von durchschnittlich 2600 Euro im Monat lässt sich durch den Erwerb von Zusatzqualifikationen und Weiterbildungsmaßnahmen oder das Ablegen der Prüfung als Maler- und Lackierermeister/in immer weiter steigern. Als Meister bietet sich zudem die Möglichkeit, sich mit einem eigenen Betrieb selbstständig zu machen und somit den persönlichen Erfolg selbst in die Hand zu nehmen.

Was Du für den Beruf an Voraussetzungen mitbringen solltest

 

Auszubildende Wärme-Dämm-Verbund-System

Vieles kann man lernen. Grundsätzlich ist es aber für den Malerberuf vorteilhaft, wenn Du bestimmte Voraussetzung gleich mitbringst. Ein erster Schritt ist immer eine gute Schulbildung. Für den Erhalt eines Ausbildungsplatzes ist zwar kein spezieller Schulabschluss vorgeschrieben, in der Praxis verlangen aber viele Handwerksbetriebe zumindest einen Hauptschulabschluss. Gehörten Schulfächer wie Mathematik, Physik, Chemie und Sport zu Deinen leistungsstarken Fächern während der Schulzeit, dann bringst Du ebenfalls wichtige Vorkenntnisse mit. Denn sowohl das Berechnen von Flächen als auch von Mengen und Mischverhältnissen sind für ein fachgerechtes aber auch wirtschaftliches Arbeiten als Maler notwendig. Grundkenntnisse in Physik und Chemie helfen zudem beim Einschätzen von Ursachen von Bauschäden und den Umgang mit Substanzen und bestimmten Materialien.
Nichts geht bei Malerarbeiten aller Art aber über die Gründlichkeit und die Genauigkeit bei der Ausführung. Jede Baumaßnahme erfordert sorgfältige Vorbereitungsarbeiten zum Schutz vorhandener Bauteile wie das Abkleben von Fenstern oder das Abdecken der Böden, aber auch danach ist sauberes Arbeiten zum Beispiel beim passgenauen Aneinanderfügen von Mustertapeten Pflicht. Diese Arbeiten erfordern neben Geschicklichkeit auch ein gutes Auge, was wiederum auch beim Entwickeln von passenden Farb- und Gestaltungskonzepten hilfreich ist. Eine gewisse Beobachtungsgabe, um Schäden bzw. den Zustand einer zu behandelnde Oberfläche zu erkennen, ist ebenfalls von Vorteil, entwickelt sich aber auch mit der Berufserfahrung.
Viele Tätigkeiten finden zudem draußen statt. Darum solltest Du körperlich fit und gern an der frischen Luft sein. Auf jeden Fall aber solltest Du schwindelfrei sein, denn das Arbeiten auf der Leiter oder dem Gerüst gehört zum Berufsalltag des Malers. Vorab könnte Dir ein Praktikum in einem Malerbetrieb helfen herauszufinden, ob dieser Beruf für Dich die richtige Wahl ist. Eines ist sicher: Mit der Entscheidung für eine Ausbildung zum Maler und Lackierer entscheidest Du Dich für einen kreativen und vielseitigen Beruf, der im Alltag viel Abwechslung und für Deine Zukunft viele Perspektiven bietet.

Maler/in und Lackierer/in: Ein Beruf, drei Fachrichtungen

 

Auszubildender Spritzlckierung

Entsprechend dem umfangreichen Betätigungsfeld eines Malers stehen am Anfang der Ausbildung drei Fachrichtungen für Dich zur Auswahl. Während zum Lehrinhalt aller Fachrichtungen rechtliche Aspekte des Arbeits- und Tarifrechtes sowie Grundlagen zum Aufbau und Organisation eines Ausbildungsbetriebes und Kriterien zum Gesundheitsschutz bei der Arbeit gehören, unterscheidet sich die Schwerpunktsetzung je nach gewähltem Ausbildungszweig. Bei der Fachrichtung "Gestaltung und Instandhaltung" steht die kreative Gestaltung von Innenräumen und Fassaden, aber auch die Verlegung von Bodenbelägen im Vordergrund. Wer sich hingegen für "Kirchenmalerei und Denkmalpflege" als Schwerpunkt der Ausbildung entscheidet, dem werden vor allem Kenntnisse und Fähigkeiten zur fachgerechten Sanierung von historischer Bausubstanz vermittelt. Die Fachrichtung "Bauten- und Korrosionsschutz" wiederum beschäftigt sich mit der Instandhaltung moderner Gebäude und technischer Bauwerke beispielsweise durch spezielle Beschichtungen und Imprägnierung von Bauteilen. Du solltest Dir also vorher überlegen, an welchem Arbeitsfeld Du ein besonderes Interesse hast.